In Belgien ist das Radonrisiko nicht überall gleich hoch. Wenn Radon durch den Boden in ein Gebäude eindringt, wird das Radonrisiko durch die Zusammensetzung und Struktur des Untergrunds bestimmt. In unserem Land entsprechen die Gebiete, in denen Radon von Natur aus im Untergrund verstärkt vorhanden ist, den Bereichen der Ardennen, in denen das Gestein hart, schieferartig (z. B. Schiefer), metamorph (in der Vergangenheit erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur ausgesetzt) und verwittert (gesplittert und durch Regenwasser und Temperaturschwankungen modelliert) ist. In diesen Bereichen sind die lockeren Deckschichten in der Regel dünn, sodass sich radonhaltige Gesteine näher an der Oberfläche befinden.
Die Risikogebiete liegen hauptsächlich südlich der Sambre-Maas-Furche in den Bezirken Verviers, Bastogne, Neufchâteau, Dinant und Marche sowie in Wallonisch-Brabant. Die Risikogebiete sind im in den technischen Vorschriften der FANC vom 18. Januar 2022 aufgeführt. In den Regionen Condroz und Fagne-Famenne ist das Risiko durch lokale Phänomene wie das Auftreten von Karstformationen (resultierend aus der Auflösung von Kalkstein durch saures Wasser, wodurch sich Höhlen bilden) stärker verteilt.
Außerhalb dieser Risikogebiete, insbesondere nördlich der Maas, sind die Deckschichten im Allgemeinen dick und bestehen aus Sand, Lehm und Löss, die das Radon zurückhalten, das sich tiefer im Festgestein gebildet hat. Lokale Bereiche (flächenmäßig sehr begrenzt) mit erhöhtem Risiko befinden sich hier und da in den Tälern oder allgemeiner an Stellen, an denen die Schutzschichten dünn oder erodiert sind, z. B. in bestimmten Teilen der Provinzen Wallonisch-Brabant und Hennegau.
Neben dem Untergrund beeinflussen auch die baulichen Eigenschaften eines Gebäudes die Radonkonzentration in Innenräumen. Infolgedessen weist ein sehr gut belüftetes Gebäude mit einer undurchlässigen Bodenplatte – unabhängig von der Radonkonzentration im Untergrund – eine geringere Radonkonzentration im Gebäudeinneren auf als ein isoliertes Gebäude ohne Belüftung und Estrich.
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