11. März: Gedenken an den Atomunfall von Fukushima

Zunehmend strengere Anforderungen an die nukleare Sicherheit von kerntechnischen Einrichtungen

Nach dem Nuklearunfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi am 11. März 2011 wurden die Sicherheitsstandards für Kernkraftwerke weltweit verschärft. Sie müssen besser vor extremen Naturereignissen wie Erdbeben und Überschwemmungen geschützt werden. Belgien hat diese Anforderung auf andere Szenarien wie Flugzeugabstürze und Gasexplosionen ausgedehnt und zudem eine Bewertung der Beständigkeit der anderen großen kerntechnischen Einrichtungen in unserem Land vorgenommen. Die letzten größeren Verbesserungsmaßnahmen werden in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Die großen kerntechnischen Einrichtungen* unseres Landes werden alle zehn Jahre einer regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Nach dem Unfall von Fukushima mussten die belgischen Betreiber kerntechnischer Einrichtungen noch einen Schritt weiter gehen. Sie mussten ihr Sicherheitsniveau theoretischen Stresstests unterziehen. Wenn dieses Niveau nicht ausreichend hoch war, wurden Verbesserungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass alle kerntechnischen Einrichtungen ausreichend beständig gegen extreme Naturereignisse sind.

Weitere Verschärfung der Sicherheitsanforderungen für Kernkraftwerke

Auch die Western European Nuclear Regulators Association (WENRA), der die FANK angehört, hat nach dem Unfall von Fukushima Empfehlungen ausgesprochen. Die Empfehlungen der WENRA sind zwar nicht verbindlich, sie stellen jedoch die aktuellsten europäischen Konzepte zur Sicherheit bestehender Kernreaktoren dar.

Im Interesse einer kontinuierlichen Verbesserung wurden diese Empfehlungen am 19. Februar 2020 in den geltenden Königlichen Erlass zur Festlegung von Sicherheitsvorschriften für kerntechnische Anlagen aufgenommen. Konkret geht es dabei unter anderem um eine Verschärfung der Vorschriften für sehr schwere Naturereignisse, sehr seltene und extreme Unfälle sowie Kombinationen dieser Arten von Ereignissen.

Für die nächste regelmäßige Sicherheitsüberprüfung der Reaktoren muss eine Reihe von Anpassungen vorgenommen werden, andere sind bereits kurzfristig vorgeschrieben und wieder andere wurden bereits als Ergebnis der Stresstests durchgeführt.

ENGIE Electrabel muss nun prüfen, ob ihre Reaktoren diesen neuen Vorschriften entsprechen. Ein Aktionsplan ist der FANK innerhalb von 60 Tagen vorzulegen.

Aktualisierung 22/07/2020 

Am 24. April 2020 legte ENGIE Electrabel der FANC den geforderten Aktionsplan vor. Nach der Analyse genehmigte die FANC diesen Plan. Eine Reihe von Maßnahmen sind bereits abgeschlossen, andere sind noch im Gange, und einige werden nur durchgeführt, wenn die Regierung beschließt, die Betriebszeit einiger Reaktoren zu verlängern. In diesem Fall verlangt die FANC, dass alle notwendigen Studien und Arbeiten an den betreffenden Reaktoren vor Beginn einer neuen Betriebsperiode abgeschlossen werden.

>> Konsultieren Sie hier den ENGIE Electrabel-Aktionsplan

_____________________
* Kernkraftwerke von Doel und Tihange, Institut für Radioelemente (IRE) in Fleurus, SCK CEN in Mol, Belgoprocess in Dessel und Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) in Geel.