Woher stammen radioaktive Abfälle?

Radioaktive Abfälle stammen aus folgenden Bereichen des Nuklearsektors:

  • Betrieb von Kernreaktoren zur Stromerzeugung oder zu Forschungszwecken;
  • Produktion von Kernbrennstoffen und deren Wiederaufbereitung;
  • Stilllegung kerntechnischer Anlagen.

Abgebrannter Kernbrennstoff gilt in einigen Ländern als Ressource (da er nach der Wiederaufbereitung recycelt werden kann) und in anderen als radioaktiver Abfall. Darüber hinaus fallen radioaktive Abfälle (hauptsächlich in Form stillgelegter, umschlossener radioaktiver Quellen) durch den Einsatz von Radioisotopen in Medizin, Forschung und Industrie an.

Es wurde erkannt, dass Rückstände aus Branchen, die natürliches radioaktives Material verwenden und verarbeiten (NORM), ebenfalls als radioaktiver Abfall behandelt werden müssen.

Quellen radioaktiver Abfälle in Belgien

In Belgien können die wichtigsten Produzenten radioaktiver Abfälle wie folgt eingeteilt werden:

  • Die sieben Kernreaktoren von Doel und Tihange (Engie Electrabel);
  • Die ehemaligen Anlagen zur Kernbrennstoffherstellung: FBFC (UOX) und Belgonucléaire (MOX);
  • Das Belgische Kernforschungszentrum (SCK•CEN) in Mol (Dessel);
  • Das Unternehmen Belgoprocess (Tochterunternehmen der NERAS) in Mol (Dessel), zuständig für die zentralisierte Behandlung/Konditionierung radioaktiver Abfälle;
  • Universitäten, Krankenhäuser, medizinische Zentren und Labors;
  • Das Institut für Radioelemente (IRE) in Fleurus, Hersteller von medizinischen Radioisotopen;
  • Andere industrielle Verwendungen (umschlossene radioaktive Quellen).

Auch bei Stilllegungen fallen radioaktive Abfälle an. Dazu gehören: die Stilllegung des Forschungsreaktors BR3 am Standort SCK•CEN, die Stilllegung des Forschungsreaktors Thetis (Gent), die Stilllegung der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage Eurochemic am Standort von Belgoprocess, die Stilllegung der ehemaligen Anlagen zur Kernbrennstoffherstellung FBFC und Belgonucléaire.

 

Last updated on: 12/06/2020